• Artefakte erzählen

    #31: Achtung Leichendiebe! – Halloween II

    Wer hats erfunden? – Richtig, die alten Ägypter (also Grabraub, nicht Halloween).

    In diesem Halloween-Special machen wir eine Rundreise an verschiedene Orte und Zeiten, an denen Gräber relativ kurz nach ihrer Belegung – aus verschiedenen Gründen – wieder geöffnet wurden. Dabei waren Tote in Baumsärgen ebensowenig sicher vor einer „Störung“ wie Pharaonen oder Heilige.

    Das Artefakt der Woche ist der Grabstein von Karl Friedrich Flick (1927-2006), der hier zu sehen ist.

    Logobild (Flick-Mausoleum in Velden am Wörthersee): Von Johann Jaritz – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3569910

    Literaturtipp: * S. Lamm, Grabbrauch Grabraub, in: Ch. Bachhiesl, M. Handy (Hrsg.), Kriminalität, Kriminologie und Altertum, Antike Kultur und Geschichte 17 (Wien 2015) 163-186

    Vielen Dank an Lorraine für das Sprechen des Zitats!

    Hochgeladen am 01.11.2021.

    #30: Weltwunder 1 von 7 – Das ursprüngliche Mausoleum

    Heute beginnen wir mit einer Serie über die 7 Weltwunder der Antike und schauen für das erste Beispiel in die heutige Türkei nach Bodrum. Es gibt dort zwar ein Freilichtmuseum, wo noch ein paar Reste zu sehen sind – der Großteil ist aber (wieder einmal) im British Museum in London. Wir reden über König Maussollos und seinen Grabtempel, der namensgebend für alle späteren oberirdischen Grabdenkmäler geworden ist.

    Hier findet ihr den Teil der Amazonomachie, den wir in der Folge näher besprechen: https://www.britishmuseum.org/collection/image/540062001 (© The Trustees of the British Museum)

    Alle Funde aus Halikarnassos (engl. Halicarnassus), die heute im British Museum (London) sind: https://www.britishmuseum.org/collection/search?keyword=Halicarnassus

    Literaturtipp: *W. Hoepfner, Halikarnassos und das Maussolleion. Die modernste Stadtanlage und der als Weltwunder gefeierte Grabtempel des karischen Königs Maussollos (Darmstadt 2013)

    Und wieder einmal danke an Senta für das Sprechen des Zitats!

    Hochgeladen am 18.10.2021.

    #29: ARE YOU NOT ENTERTAINED? – oder: Wieso „Gladiator“ so ein historischer Verhau ist

    *SPOILER*: Kaiser Marc Aurel und die Republik – Das statuarische Aussehen von Kaiser Commodus – Aufgeteilte Senatoren!

    Das sind nur ein paar der Themen, die in dieser Folge angesprochen werden. Wie man unschwer erkennen kann, geht es um einen der berühmtesten Blockbuster-Sandalenfilme: „Gladiator“ von Ridley Scott (2000). Was an dem Film historisch akurat ist (kurzer Teil) und was nicht (langer Teil), erfahrt ihr heute von uns.

    Außerdem sprechen wir über Gladiatoren, deren Ernährung und Lebenserwartung.

    Eine Charakterisierung von Frauen anhand von Gladiatorentypen findet sich in Artemidors „Traumbuch“ (1. Hälte 2. Jh. n. Chr.) (hier zitiert nach dem Buch von Ch. Mann, siehe unten, S. 52-53): „Ich habe häufig die Erfahrung gemacht, dass dieses Traumgesicht [d.h. der Traum, als Gladiator zu kämpfen] die Ehe mit einer Frau voraussagt, die so geartet ist wie die Waffen, die man führt, oder wie der Gegner, mit dem man zu kämpfen glaubt. … Ist der Gegner ein thraex, wird man eine reiche, durchtriebene und geltungssüchtige Frau heiraten; eine reiche, weil jener durch seine Rüstung gedeckt ist, eine durchtriebene wegen des Krummsäbels, eine geltungssüchtige, weil er angreift. Kämpft man mit einem murmillo, so wird man eine Frau bekommen, die schön, ziemlich reich, treu, haushälterisch und dem Mann zu Willen ist. Denn der murmillo weicht zurück und ist gedeckt, auch ist seine Ausrüstung schöner als die erstere. Hat man es mit einem secutor zu tun, wird man eine Frau heiraten, die zwar schön und reich ist, die aber auf ihren Reichtum sich etwas zugutehält, deswegen ihren Mann verachtet und ihm viel Ärger bereiten wird; denn der secutor verfolgt immer. Sieht man sich einem retiarius gegenüber, wird man eine bettelarme, liebestolle Gassendirne ehelichen, die sich jedem Liebhaber an den Hals wirft. Ein eques prophezeit ein reiches, aus gutem Haus stammendes Frauenzimmer, das jedoch wenig Verstand hat. Der essedarius bedeutet ein träges und stumpfsinniges, der provocator ein schönes und liebenswürdiges, doch dreistes und liebestolles Weibsbild. Der dimachairos und der sogenannte arbelas bezeichnen eine Giftmischerin oder sonst ein bösartiges oder hässliches Weib. Diese Ausführungen schreibe ich nicht in gutem Glauben, noch aufgrund von Überlegungen, die von der Wahrscheinlichkeit ausgehen, sondern aus reiner Erfahrung, die mich vielfach lehrte, dass die Träume jeweils so ausgehen.“

    Literaturtipp: Ch. Mann, Die Gladiatoren (München 2013)

    We hope you were entertained!

    Hochgeladen am 04.10.2021.

    #28: Das Gefäß geht so lang zum Herd bis es bricht – Eine keramische Entdeckungsreise mit Johanna Kraschitzer

    We proudly present: Johanna Kraschitzer! Unser heutiger Gast erzählt uns viel Spannendes und Nützliches über neuzeitliche Keramik, aber auch darüber, wie keramisches Fundmaterial bearbeitet wird, damit es publiziert werden kann.

    Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf einer Keramikart aus Kärnten, der sog. karbonatgemagerten Schwarzhafnerware, die so qualitätvoll war, dass steirische Hafner sehr neidig geworden sind. Und was dann geschah – Drama, Baby, Drama!

    Beispiel für Beleuchtungspositionen bei Objektphotographie (Fotos: J. Kraschitzer):

    Utensilien fürs Keramikzeichnen: Bleidraht, Schiebelehre und Profilkamm (Foto: J. Kraschitzer):

    Beispiel für die Umzeichnung eines Kruges (Zeichnung: J. Kraschitzer):

    Literaturtipp: * J. Kraschitzer, Karbonatgemagerte Lavanttaler Schwarzhafnerware – Eine Kärntner Keramikart in der Steiermark. BMÖ Beiheft 10. Wien. ÖGM. 2019.

    Vielen Dank an Johanna für das Interview!

    Hochgeladen am 06.09.2021.

    #27: Von Troja nach Moskau – Der weite Weg des Schatz des Priamos

    From Russia with Love – damit könnte man übertiteln, was sich 1994 im Puschkin-Museum ereignet hat. Wir schauen uns in dieser Folge an, wie es soweit gekommen ist, dass einer der berühmtesten Fundkomplexe aus der heutigen Türkei, mit Stationen in halb Europa, schließlich in Moskau gelandet ist (nämlich wirklich!).

    Da darf dann natürlich auch eine Kurzbiographie seines Finders, Heinrich Schliemann, nicht fehlen (die ja auch nicht ganz so astrein ist).

    Kopie des Kleinen Diadems aus dem sog. Schatz des Priamos, Neues Museum, Berlin (Foto: A. Schneider, 2016) :

    Literaturtipps: * K. Akinscha, G. Koslow: Beutekunst. Auf Schatzsuche in russischen Geheimdepots (München 1995)

    * I. Antonowa, W. P. Tolstikow, M. J. Trejster, Der Schatz aus Troja. Schliemann und der Mythos des Priamos-Goldes. Übers. aus dem Russischen: Vh. König, Ausstellungskatalog Puschkin-Museum Moskau 1996/97 (Stuttgart 1996)

    Vielen Dank an Stefan für das Sprechen des Zitats!

    Hochgeladen am 23.08.2021.